ROSSDORF – Seit dem 20. April gibt es beim Arbeitskreis Asyl Roßdorf-Gundernhausen, im Becken des AWO-Seniorenheims, zwei Schwimmkurse für erwachsene Flüchtlinge.
„Es war für beide Seiten ein Pilotprojekt, in dem wir den neuen Flüchtlingen aus dem Container die Möglichkeit geben wollten, schwimmen zu lernen und auch eventuelle Ängste vor dem Wasser zu verlieren“, erklärt Sportcoach Patricia Bouren, die mit ihrem Kollegen Christian Macho seit September für die Gemeinde im Bereich Sport und Flüchtlinge arbeitet.
Geleitet wird die Koroko-Schwimmschule von Kamil Brom. Doch vor dem Start galt es vor allem die Hürde der Finanzierung zu überwinden.
Sie glichen das Teilhabeprojekt für Minderjährige an und machten daraus ein Kompaktpaket für Erwachsene. Es gibt keine Unterstützung für Erwachsenenschwimmkurse. Um die Bezahlung sicherzustellen, übernahm die Organisation die Kosten für sechs der ursprünglich vierzehn Schwimmschüler selbst, während alle anderen Flüchtlinge einen Eigenanteil von 20 Euro leisteten. Der Schwimmkurs der zweiten Gruppe habe nur dank der Unterstützung des Arbeitskreises Asyl stattfinden können. Es musste eine Mindestteilnehmerzahl von zehn erreicht werden.
„Wir kalkulieren knapp am Limit, um es überhaupt leisten zu können“, fügt Brom hinzu, es sei eine immense Vorarbeit gewesen.
So bleibe nach Zahlung der Miete für das Becken, der Steuer und den Kosten für den Lehrer nicht viel übrig. Im Kurs sind Äthiopier vom Volk der Oromo und Somalier, fünf seien minderjährig. Wichtig sei auch die Überwindung der Sprachbarriere mittels eines Dolmetschers, da die Äthiopier zu Beginn kaum Deutsch sprechen konnten.
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